DAX 19.000
Die Gründe für den aktuellen und womöglich auch zukünftigen Aufschwung an den europäischen Aktienmärkten sind vermutlich viel simpler als viele vermuten.
Und man kann sich sehr leicht ausrechnen, dass der DAX aktuell extrem unterbewertet ist.
Europa steht – m. M. n. – kurz vor Beginn eines langjährigen wirtschaftlichen Aufschwungs. Ich erwarte Wachstumsraten im gesamten Euroraum von 1,5 – 3,5 % – was für europäische Verhältnisse erheblich ist. Dieser jetzt anstehende Wachstumszyklus sollte min. 5 Jahre anhalten – mit diversen Unterbrechungen vermutlich länger.
Es ist durchaus denkbar, dass die Unternehmensgewinne in diesem Zeitraum um ca. 50% zulegen können.
Der DAX hat aktuell ein „erwartetes KGV“ (Quelle Bloomberg) von 15.
Dies ist – vor allem vor dem Hintergrund der sehr niedrigen Zinsen – vergleichsweise wenig!
Sollten die Unternehmensgewinne wie erwartet zulegen, so dürfte der DAX incl. der Dividendenzahlungen bei unverändert „niedrigem“ KGV in ca. 5 Jahren bei ca. 19.000 Punkten notieren.
Und jetzt kommt das Problem:
Wie jeder weiß, existiert ein internationaler Anlagenotstand. Die zu erzielenden Renditen – vor allem im festverzinslichen Bereich – sind weit unter dem, was z. B. Versicherungen, Banken, Fonds und auch Privatanleger zum „Überleben“ benötigen.
Da erscheint eine durchaus realistische Rendite von ca. 60% in 5 Jahren extrem lukrativ zu sein!
Leider ist der Kapitalanlagebedarf nach dieser Rendite deutlich größer, als das vermeintliche Aktienangebot.
Und aus diesem Grund befinden wir uns mitten in einem RUN auf diese Anlageklasse. Daher erscheint es mir mehr als unwahrscheinlich, dass ein Anstieg des DAX auf z. B. 19.000 Punkte in 5 Jahren linear verläuft!
Es ist daher deutlich wahrscheinlicher, dass ein Großteil des Anstieges in einer relativ kurzen Zeitperiode vollzogen wird!
Dafür ein kleines Beispiel:
Nehmen wir an, der DAX wird bis zum Jahresende auf 14.500 Punkte hochgekauft. Ein Niveau, das für viele heute undenkbar erscheint!
Aber – nach meiner einfachen Rechnung würde der DAX dann in 4 Jahren bis 19.000 immer noch 30% zulegen! Und 30% in 4 Jahren sind für fast jeden Anleger eine sehr gute Rendite – für z. B. Versicherungen sogar ein überlebenswichtiges Geschenk.
Fazit:
Auch bei 14.500 Punkten Ende 2015 wäre der Markt somit gemessen an den vorherrschenden internationalen Anlagegepflogenheiten noch immer ein klarer Kauf!
Und aus diesem Grund habe ich mich seit unserem Einstieg in die aktuelle Hausse bei gemittelt 9800 Punkten auch nicht am Dauerthema „wann kommt endlich die überfällige Korrektur“ beteiligt.
Denn nicht eine Korrektur ist/war überfällig, sondern dieser Kursanstieg war es!
Aus dieser sehr einfachen Betrachtung wird ersichtlich, dass eine nachhaltige Korrektur (ca. Minus 10%) auf dem aktuellen Niveau nach menschlichem Ermessen nicht wahrscheinlich ist bzw. es auf dem noch deutlich niedrigeren Niveau von vor ein Paar Wochen keinesfalls war!
Risiken…
…gibt es immer! Die aktuelle Rallye hätte eigentlich schon 2014 stattfinden können/müssen.
Leider kam uns da u. a. die Ukraine-Krise „dazwischen“. Somit pausierte die Börse ein ganzes Jahr!
Es ist auch in 2015 jederzeit möglich, dass eine neue Krise (Öl, Währungen, Krieg, Terror, etc.) das Börsenparkett erreicht und den Markt zum Halten oder zum Korrigieren bringt. Das liegt in der Natur der Sache.
OHNE solche externen Effekte sehe ich auf dem aktuellen Niveau jedoch kaum eine Chance für eine nachhaltige Korrektur und bleibe daher long!
Henry Littig
Backstagenews.de