Nach Lösung des US-Haushaltstreits treten die Märkte heute zunächst auf der Stelle. Das ist nicht allzu verwunderlich – sind sie doch schon in den letzten Tagen stärker angestiegen.
Wie es von hier aus weiter geht, ist aktuell unklar…zunächst sollten sich die aufgebauten Energien entladen und erst dann könnte sich ein neuer Trend zeigen. Natürlich ist auch die Berichtssaison zu beachten – hier könnte es einige Überraschungen auf beiden Seiten geben.
Fazit:
Ich kann mir zwar durchaus einen steigenden Markt vorstellen, aber vorerst warte ich weiterhin ab…
AAA-Rating
Zum US-Haushaltsstreit ist ja in den Medien wahrlich genug gesagt worden. Ein bisschen „Senf“ möchte ich aber auch dazu geben…und zwar:
Ist/war eine US-Pleite überhaupt möglich?
Antwort: NEIN
Eine US-Pleite ist/war weder diesmal, noch beim letzten Mal möglich und wird auch beim nächsten Mal nicht möglich sein! Zumindest theoretisch!
Und warum? Ganz einfach – die USA können überhaupt nicht Pleite gehen! Egal wie viele Schulden sie haben und egal wie hoch das Defizit ist!
Das erklärt sich ganz einfach. Da die US-Schulden in US-$ notieren und die USA über ihre Notenbank FED so viele $ produzieren können, wie sie wollen, können sie auch nicht Pleite gehen. Nie! Sie können jede erforderlich Menge $ einfach „produzieren“ – eine Pleite ist daher UNMÖGLICH!
Natürlich gilt diese Aussage nur theoretisch!
Denn in der Praxis könnte es sehr wohl sein, dass die USA zahlungsunfähig werden. Aber vermutlich immer nur vorübergehend!
Daher würden die Folgen einer „Pleite“ auch nur sehr begrenzt sein – also anders, als zuletzt in den Medien dargestellt.
Was bedeutet das für das AAA Ranking?
Grundsätzlich ist dieses Ranking der US-Kreditwürdigkeit also gerechtfertigt! Denn wer theoretisch niemals Pleite gehen kann bzw. muss, hat eben ein AAA verdient.
Aber die Frage nach der Kreditwürdigkeit ist natürlich auch eine Frage nach der Kredit-WÜRDIGKEIT! Und dieses regelmäßige Spielen mit einer möglichen praktischen Pleite lässt eine gewisse Würdigkeit im Umgang mit seinen Gläubigern vermissen. Ganz egal, ob am langen Ende immer die „theoretische Unmöglichkeit“ einer Pleite steht. Ein solches Verhalten ist in jedem Fall zu kritisieren.
Ich habe mal gelernt, dass man bei einer AAA-Anleihe zwar wenig Zinsen bekommt, aber dafür ruhig schlafen kann. Im Fall einer US-Anleihe bekommt man in der Tat wenig Zinsen, aber regelmäßig müssen sich weltweit Anleger anhören, „ihr Geld sei bald weg“.
Ein ruhiger Schlaf sieht da meiner Meinung nach anders aus!
Und daran sollten die USA dringend arbeiten, sonst ist das AAA nicht länger gerechtfertigt.
Henry Littig
Backstagenews.de