Nachdem sich bislang die aktuellen Krisen als weltwirtschaftlich lösbar erwiesen haben, habe ich Ihnen heute einen grundsätzlichen Leitfaden für das Gesamtjahr 2011 aufgeschrieben.
Für das gesamte Jahr 2011 – möglicherweise auch darüber hinaus – erwarte ich eine Fortsetzung der aktuellen Hausse und einen gradlinigen Anstieg der Börsenkurse.
In der Summe sollten sich hier bis zum Jahresende deutliche Gewinne aufbauen, die erheblich über den „offiziellen“ Schätzungen liegen können. So könnte der DAX auf Jahressicht m. M. n. ohne weiteres in das Fenster 9000 – 10400 Punkte hineinlaufen. Die verschiedenen US-Indizes sollten da mindestens mithalten können, eher jedoch noch besser abschneiden.
Die Stärke der Korrekturen sollte im Jahresverlauf nicht wesentlich über das bisher gesehene hinausgehen.
Oder anders: „Der Markt“ wird in 2011 versuchen, das Vertrauen der Anleger wieder zu gewinnen und diese somit zur Aktienanlage zu „bewegen“. Dieses Umdenken der Anleger wird scheibchenweise erfolgen, d. h. der Privatanleger wird ab jetzt mit kleineren Beträgen „als Beimischung“ wieder in den Aktienmarkt einsteigen. Mit weiter steigenden Kursen und mehr Vertrauen, wird diese Anlegergruppe dann im Jahresverlauf ihren Aktienanteil immer mehr erhöhen. Dies hat dann noch höhere Notierungen zur Folge und die gewünschte Aufwärtsspirale wäre somit in Gang gesetzt.
Dies funktioniert jedoch nur, wenn der Privatanleger erkennt, dass größere Korrekturen ausbleiben – daher gehe ich ab jetzt auch von einer gewissen Marktpflege aus. Selbstverständlich funktioniert dies nur in einem Umfeld, in dem größere unabwägbare weltpolitische Verwerfungen ausbleiben. Die aktuelle Krise in Arabien ist für den Markt z. B. kein Problem.
Ein Problem wäre jedoch z. B. eine Revolution in China oder ein völliger Öllieferungsstopp aus Saudi Arabien.
Wenn es zu solchen Szenarien jedoch nicht kommt, dann sehe ich zu steigenden Märkten keinerlei Alternative. Cash ist vorhanden, Anleihen werden zunehmend „out“ – Aktien sind dagegen nach wie vor sehr günstig. Zudem sollten die Gewinne der Unternehmen in den nächsten Jahren viel stärker als geplant ansteigen – genauso wie z. B die Wachstumsraten in den USA.
Dazu muss man sagen, ist ein weltweiter Börsenaufschwung politisch und weltwirtschaftlich gewollt, so dass die Eintrittswahrscheinlichkeit sehr hoch ist.
Wie gesagt – nur extreme externe Vorfälle können diesen Trend m. M. n. stoppen bzw. verzögern.
In den vergangenen 2 Jahren war es für mich recht einfach, Werte zu finden, die sich besser als der Markt entwickeln. Dies ist jedoch ab jetzt in der sich abzeichnenden Börsenphase sehr schwer geworden. Wenn der Markt so läuft, wie ich es erwarte, dann sollten Anleger jetzt vermehrt auf Indizes setzen und Einzelwerte zunehmend meiden. Dies sollte sich unter dem Strich – auch nervlich – auszahlen. Hier eignen sich Index-Etfs oder – wer es etwas spekulativer haben möchte – auch Optionen darauf.
…ist einer der wenigen Einzelwerte, in die ich noch Vertrauen habe. Falls Sie auch noch dabei sind, sollten Sie sich um die aktuellen Gerüchte um Steve Jobs keine Gedanken machen. Von der menschlichen Tragödie abgesehen, wird ein Ausscheiden des CEOs auf 1-2 Jahre Sicht keinerlei Spuren im Apple-Geschäft hinterlassen. Das müssen Sie sich so vorstellen, als wenn ein begnadeter Kapitän die Brücke seines Supertankers verlässt – egal, was auch geschieht – der Tanker weicht auf absehbare Zeit keinen Millimeter von seinem Kurs ab! Bei Apple wird es – so denke ich – genau so sein. Die geschäftliche Expansion sollte auch ohne Jobs Führung noch für lange Zeit gesichert sein…und die anderen „Offiziere“ sind auch noch da…
In jeden Fall sind die aktuellen Gewinnschätzungen für Apple „möglicherweise“ viel zu niedrig. Ein Ausscheiden von „Steve“ führt mit Sicherheit zu einem Kursverlust – aber evtl. nur für ein paar Tage – danach fährt der Tanker einfach weiter.
Bis dahin
Henry Littig
Backstagenews.de